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„Niemand kann eine Sinfonie pfeifen. Es braucht ein ganzes Orchester, um sie zu spielen.“ Halford E. Luccock (1885–1960) US-amerikanischer Professor und Theologe
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Sehr geehrte Damen und Herren,
die sogenannte Globalisierung ist ein schon über viele Jahre anhaltender Trend unserer Zeit. Darunter werden verschiedenste Dinge subsumiert, aus produktionstechnischer Sicht vor allem die Orientierung der produzierenden Unternehmen am weltweiten Markt für Erzeugnisse aller Art. Ist dieser Trend so neu? Keineswegs! Tee aus Indien, Gewürze aus dem Orient, Kaffee aus Afrika und Lateinamerika - all dies sind Erzeugnisse, an deren Genuss wir längst gewöhnt sind und deren Beschaffung bereits eine Ausprägungsformen der Globalisierung war und ist. Die Hamburger Speicherstand entstand im Zuge des aufblühenden Kaffeehandels. Ein Besuch des Speicherstadt-Museums kann uns dies in faszinierender Form vor Augen führen.
Wir sind uns der vielen Vorzüge, aber auch der Nachteile der Globalisierung sehr wohl bewusst. Auf der einen Seite partizipieren wir an Erzeugungsmöglichkeiten, die wir in Mitteleuropa nicht haben, sowie an günstigeren Kostenstrukturen in fernen Ländern. Andererseits begeben wir uns in teils schwerwiegende Abhängigkeitsverhältnisse, die uns spätestens mit den jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen und der kurzzeitigen Blockierung des Suez-Kanals schmerzhaft bewusst geworden sind.
Mit der sich verschärfenden Knappheit an Energie und der Beschleunigung des Klimawandels tritt die Globalisierung nun in eine neue Phase. Es wird über Prozessrouten nachgedacht, die durch die Erzeugung von Wasserstoff oder elektrischer Energie in fernen Ländern oder gar die Verlagerung der gesamten Stahlerzeugung in Länder mit günstigen Verhältnissen für die Energiegewinnung, insbesondere in Form des Energieträgers und Reduktionsmittels Wasserstoff, gekennzeichnet sind. Der vorliegende Newsletter setzt bei diesen Entwicklungen einen Schwerpunkt. Freuen Sie sich auf Beiträge unter anderem zu Wasserstoff-Energiesystemen sowie zu Aspekten der Transformation in Richtung der Elektro-Mobilität. Betrachtungen zum Datenaustausch in diesem Kontext, zu Aspekten der Betroffenen Mitarbeitenden sowie zur Resilienz entsprechender Netzwerke runden diesmal das Portfolio der Beiträge ab.
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Herzlichst Ihr Michael Zäh
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Globale Produktionsnetzwerke neu denken
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Eine Auswahl aus der Vielfalt der WGP-Projekte |
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Leichterer Datenaustausch in globalen Fertigungsnetzwerken
IFW Hannover Aufgrund der geopolitischen Lage sehen sich Unternehmen weltweit gezwungen, ihre Produktionsnetzwerke zu überdenken. Auch mithilfe der Digitalisierung müssen sie flexibler, resilienter und effizienter werden. Insbesondere das standardisierte Datenmodell Asset Administration Shell (AAS) [...]
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Mitarbeitende für globale Transformation schulen
FAPS Erlangen In global agierenden Produktionsnetzwerken müssen bestehende Prozesse, Kompetenzen und Qualifikationen neu gedacht werden. XR-Technologien helfen im Bereich E-Mobilität, Mitarbeitende von Bosch entsprechend zu schulen.
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Große Bauteile flexibel produzieren
PTW Darmstadt Die Produktion großer Bauteile wie sie bei Baumaschinen, Flugzeugteilen oder Zugkomponenten vorkommen, ist oft mühsam, teuer und wenig flexibel. Das EU-Projekt REED will das ändern – mit einer digitalen Plattform, die Produktion, Technologie und (...)
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Resiliente Produktionsnetzwerke durch unternehmensspezifische Standortrollen
IFF Stuttgart In global produzierenden Unternehmen ist das Management des Produktionsnetzwerks und seiner Fabriken komplex. Unternehmensspezifische Standortrollen können dazu beitragen, diese Komplexität zu reduzieren und damit [...]
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Flexibles Management dezentraler Wasserstoff-Energiesysteme
FBK Kaiserslautern Unternehmen setzen zunehmend dezentrale Energieversorgungssysteme (DESS) ein, um die eigene Nachhaltigkeit, Kosteneffizienz und Resilienz zu steigern. Die Wasserstoff-technologie bietet dabei durch längere Energiespeicherungsmöglichkeiten Vorteile gegenüber reinen Batterielösungen. Die Steuerung solcher Systeme soll nun [...]
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KIbaroP: KI-basierte robuste Produktionsplanung
iwb München Störungen in der Produktion werden insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) meist reaktiv behandelt. Das Forschungsprojekt „KIbaroP“ verfolgt einen prädiktiven Ansatz: Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) werden Störungen auf Grundlage historischer Daten vorhergesagt und in der Produktionsplanung berücksichtigt.
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Digitale Kooperation hilft Unternehmen
FAPS Erlangen Pandemien, geopolitische Spannungen und Naturkatastrophen zeigen: Unternehmen müssen resilienter werden, also in der Lage sein, flexibel und schnell auf Störungen zu reagieren können. Eine Austauschplattform für materielle und immaterielle Kompetenzen kann helfen. [...]
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KI-Angebote für Unternehmen
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Die WGP hat die vom Bundesforschungsministerium geförderte Initiative "ProKI" verstetigt. Sie bietet künftig kostenfreie Veranstaltungen sowie bundesweite Demonstratoren, mit denen Sie die Einführung von KI in Ihrem Unternehmen testen können.
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Digitalisierung ist wichtigstes Thema für europäische Industrie
München, 14. Mai 2025 – Sina Scheidle, Head of BodyTEC der Mercedes-Benz AG, sowie der ehemalige BDI-Präsident Prof. Siegfried Russwurm haben auf der Frühjahrstagung in Garmisch-Partenkirchen mit den Professorinnen und Professoren über die Digitalisierung der deutschen und europäischen Industrie diskutiert. „Wir stehen im globalen Wettbewerb, das müssen (...)
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Neue Weiterbildungen für zukunftsfähige Produktion
München, 11. März 2025 – Die WGP (Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik) bietet dieses Jahr zum zehnten Mal zertifizierte Weiterbildungen für Mitarbeitende produzierender Unternehmen an. „Wir können mit unserer Akademie den Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis erheblich beschleunigen, denn der dauert noch immer (...)
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Über die WGP
Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik e.V. ist ein Zusammenschluss führender deutscher Professorinnen und Professoren der Produktionswissenschaft. Sie vertritt die Belange von Forschung und Lehre gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie bezieht Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen von Industrie 4.0 über Energieeffizienz bis hin zu 3D-Druck. Die WGP vereinigt 70 Professorinnen und Professoren aus 46 Universitäts- und Fraunhofer-Instituten und steht für rund 2.000 weltweit vernetzten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Produktionstechnik. Die Labore der Mitglieder sind auf einem hohen technischen Stand und erlauben den WGP-Professoren, in ihren jeweiligen Themenfeldern sowohl Spitzenforschung als auch praxisorientierte Lehre zu betreiben.
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Titelbild: Deutsche Messe AG
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