Sehr geehrte Damen und Herren,

vorgestern beschlossen die EU-Umweltministerinnen und -minister, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden sollen.

Die insbesondere von der FDP beschworene „Technologieoffenheit“, die letztendlich die Position der Bundesregierung und damit auch anderer europäischer Länder mitbestimmt hat, ist nichts anderes als die Vorgabe, die Entwicklung von E-Fuels weiter zu verfolgen. Das allerdings kommt der Bewahrung klassischer industrieller Strukturen gleich. Warum? Weil E-Fuels sowohl mit Blick auf Erzeugung als auch Nutzung im Vergleich zu Brennstoffzellen den schlechteren Wirkungsgrad haben. Es macht jedoch keinen Sinn, in der Kette der Energiewandlung ein so knappes Gut wie regenerativ erzeugte elektrische Energie in Technologien mit schlechten Wirkungsgraden zu stecken. Zumal grüner Wasserstoff auf längere Sicht knapp bleiben wird.

Und zumal wir in Deutschland in Sachen E-Mobilität bereits stark aufgeholt haben. Forschende der WGP bringen völlig neue Perspektiven in die Produktion von E-Fahrzeugen, so dass eine breite Nutzung elektrisch betriebener Autos, LKW und sogar Flugzeugen immer realistischer wird. Berichte zur Mobilität von morgen konnten Sie bereits in unserem Newsletter 2/2018 nachlesen.

In unserem Sommer-Newsletter 2022 zeigen wir Ihnen nun Fortschritte speziell in der E-Mobilität. Die reichen von elektrifizierten Straßen, die Ladesäulen ersetzen könnten, über agile Produktion individueller Batterien und Innovationen in E-Motoren bis hin zur Entdeckung, dass die Nutzung von grünem Laserlicht über 40 Prozent an Energie einsparen könnte: Auch das ist in Zeiten der Energiekrise eine wichtige Nachricht.

Im Januar dieses Jahres habe ich das Amt des WGP-Präsidenten für zwei Jahre übernommen. Mein Ziel in dieser Zeit ist es, bereits existierende technologische Lösungen zu den brennenden Themen unserer Zeit auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Denn es gibt bereits viel mehr Lösungen für unsere derzeitigen Probleme, als die meisten denken.

In diesem Sinne freue ich mich auf einen regen Austausch mit Ihnen.

Ihr Jens P. Wulfsberg
Präsident der WGP

Initiative für eine funktionstüchtige Industrie in der Energiekrise

Flensburg, 9. Mai 2022 – Die WGP (Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik) hat sich im Rahmen ihrer Frühjahrstagung in Flensburg intensiv mit den Auswirkungen der Energiekrise auf das produzierende Gewerbe beschäftigt und eine Effizienzinitiative gestartet. [...]

Unabhängigkeit von Russland ist schneller möglich

Hamburg, 30. März 2022 – Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, hat allen Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, NGOs und jedem Menschen in erschreckender Deutlichkeit unsere wirtschaftlich-industrielle, insbesondere energetische Vernetzung und damit […]

Über die WGP

Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik e.V. ist ein Zusammenschluss führender deutscher Professorinnen und Professoren der Produktionswissenschaft. Sie vertritt die Belange von Forschung und Lehre gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Sie bezieht Stellung zu gesellschaftlich relevanten Themen von Industrie 4.0 über Energieeffizienz bis hin zu 3D-Druck. Die WGP vereinigt 70 Professorinnen und Professoren aus 42 Universitäts- und Fraunhofer-Instituten und steht für rund 2.000 weltweit vernetzten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Produktionstechnik. Die Labore der Mitglieder sind auf einem hohen technischen Stand und erlauben den WGP-Professoren, in ihren jeweiligen Themenfeldern sowohl Spitzenforschung als auch praxisorientierte Lehre zu betreiben.

Titelbild: Deutsche Messe AG