November 2022 – Die Kalksandsteinindustrie zeichnet sich durch eine Vielzahl energieintensiver Prozesse aus, welche einen großen Hebel für die Reduktion von CO2-Emissionen darstellen. Im Rahmen des Projektes E|SimProSt entwickelten der Lehrstuhl FAPS in Kooperation mit der Technische Hochschule Ingolstadt, der Zapf KG, der Heidelberger Kalksandstein GmbH und der LASCO Umformtechnik GmbH Ansätze zur Prozessoptimierung in dieser Branche.

Im Jahr 2021 haben deutschlandweit 77 Kalksandsteinwerke rd. 800.000 t CO2-Äquivalente emittiert. Hierbei entfallen ca. 80% der CO2-Emissionen auf den Rohstoff Branntkalk (= 640.000 t CO2-Äq) und ca. 20% auf den Produktionsprozess (= 160.000 t CO2-Äq). Allein in der Produktion werden jährlich etwa 800 GWh an Energie aufgewendet. Bezogen auf das Emissionsvolumen von 114 Mio. t CO2-Äq. in der deutschen Industrie ist die Kalksandsteinindustrie somit für 0,7% aller industriebedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich.

Während des Projekts, welches unter dem Schirm der Green Factory Bavaria durchgeführt wurde, konnten reale Produktionen in Kalksandsteinwerken simuliert und neben verschiedenen Ansätzen zur simulationsgestützten Optimierung der Auftragssteuerung sowie der Autoklavenbeladung auch Dekompositionsverfahren zur Optimierung des energetischen Zusammenwirkens aller Fertigungsschritte untersucht werden. Durch die Umsetzung organisatorischer Maßnahmen ließen sich bisher rund 10% der eingesetzten Energie allein beim Härten der Steine einsparen. Die Autoklavierung kommt auch bei verwandten Prozessen wie der Dampfhärtung von Porenbeton oder der Sterilisation von Nahrungsmitteln und Getränken zum Einsatz, wodurch eine Übertragbarkeit der erarbeiteten Ansätze in andere Bereiche der produzierenden Industrie möglich ist.

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Projektlink: https://www.faps.fau.de/curforsch/esimprost/

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