
Frankfurt, 02. Oktober 2025 – Wie können Unternehmen kurz- bis mittelfristig Energie sparen? „Es gibt viele Lösungen dafür, und einige sind echte ,low hanging fruits‘. Allerdings sind sie oft noch nicht bekannt genug“, sagt Prof. Matthias Weigold, einer der Hauptautoren des neuen WGP-Positionspapiers „Energieeffizienz, Energieflexibilität, Dekarbonisierung“.
Auf der EMO Hannover 2025 vergangene Woche hat er einen druckfrischen Handlungsleitfaden für Industrie und Politik an Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des VDW (Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), übergeben. In der WGP vereinen die Professorinnen und Professoren eine einzigartige produktionstechnische Expertise, von der Maschine über Prozessketten und Fabrikgebäude bis hin zu sektorübergreifenden Potenzialen. Bis zu 40 Prozent an Energie lässt sich dabei einsparen – teils mit wenig aufwändigen Maßnahmen.
Seit vielen Jahren forscht die WGP zu Energietransparenz und -effizienz, aber auch zu Energieflexibilität – ein lange stiefmütterlich behandeltes Thema. „Die Energiewende in Deutschland hätte deutlich mehr Fahrt aufgenommen und unsere Industrie nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sehr viel weniger unter der Energiekrise gelitten, wenn neben dem Ausbau erneuerbarer Energien auch die Flexibilisierung des Energiebedarfs im Blick von Politik und Industrie gewesen wäre“, so Weigold. „Mit SynErgie, einem großen, von der Bundesregierung finanzierten Kopernikus-Projekt haben wir gemeinsam mit vielen Partnern zeigen können, dass Unternehmen flexibel auf die volatilen Angebote der erneuerbaren Energien reagieren können. So bergen verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel eine energiebewusste Produktionssteuerung, große Einsparpotenziale für die Industrie.“ Auch sektorübergreifende Lösungen seien noch nicht wirklich in den Köpfen der Unternehmen angekommen. Hier könnte eine Art Ökosystem entwickelt werden, in dem Industrie, Gewerbe, Wohnquartiere und Fahrzeuge die unterschiedlichen Energieträger im Umfeld gemeinsam nutzen und austauschen.
Markus Heering sieht in den validierten Lösungen ebenfalls großes Potenzial und auch eine Dringlichkeit für die hiesige Industrie, sich energetisch unabhängiger von hohen Preisen, weltweiter Konkurrenz und geopolitischen Unsicherheiten zu machen: „Das WGP-Positionspapier ist eine Basis, auf der wir gemeinsame Aktionen aufbauen können, um angesichts der hohen Energiepreise gerade auch KMU wettbewerbsfähiger zu machen.“
Download:
Positionspapier „Energieeffizienz, Energieflexibilität, Dekarbonisierung“ (EED)
Beitragsbild: Übergabe des WGP-Positionspapiers „Energieeffizienz, Energieflexibilität, Dekarbonisierung“ an Dr. Markus Heering, Geschäftsführer VDW im Rahmen der EMO Hannover 2025, 24.09.2025 (v.l.n.r.): Dr. Markus Heering (VDW), Prof. Matthias Weigold (PTW Darmstadt); Quelle: Deutsche Messe / Rainer Jensen
Bild 2: Mitglieder der WGP präsentieren das Positionspapier auf der CIRP General Assembly in Stockholm Ende August (v.l.n.r.): Prof. Christian Brecher (WZL Aachen), Prof. Christoph Herrmann (IWF Braunschweig), Prof. Michael Zäh (WGP-Präsident, iwb München), Prof. Matthias Weigold (PTW Darmstadt), Prof. Jürgen Fleischer (WGP-Vizepräsident, wbk Karlsruhe), Prof. Rüdiger Daub (iwb München); Quelle: PTW / TU Darmstadt
Sie wollen den halbjährlichen WGP-Newsletter abonnieren? Das können Sie hier tun: https://wgp.de/de/aktuelles/newsletter-archiv/