Titelbild: PTW Darmstadt_Wertstrommanagement_Partnertag_Produktionswoche_2024-02-15_93_Quelle PTW TU Darmstadt

Der „Digitale Wertstromzwilling“ ermöglicht es Unternehmen erstmals, Produktionsprozesse dynamisch abzubilden und dank umfassender Echtzeitdaten zu optimieren. Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, dass die datenbasierte Erweiterung der klassischen Wertstrommethode die Produktion effizienter und transparenter macht.


Dezember 2024
– Traditionell wird die Wertstrommethode genutzt, um Material- und Informationsflüsse zu visualisieren und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Am WGP-Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) zeigt die erfolgreiche Umsetzung jedoch, dass die Erweiterung durch einen Digitalen Zwilling das Potenzial erheblich steigert. Der digitale Wertstromzwilling erfasst alle Produktionsparameter kontinuierlich und schafft eine digitale Kopie des Produktionsprozesses. Diese digitale Kopie wird laufend aktualisiert, was Unternehmen erlaubt, auf Basis präziser Daten schnell und flexibel zu reagieren.

Abb. 1: Digitaler Wertstromzwilling am PTW, Quelle: PTW Darmstadt

Bild 1: Digitaler Wertstromzwilling am PTW | Quelle: PTW Darmstadt


Einsatzfelder und Nutzen im Produktionsalltag

Der Digitale Wertstromzwilling erfasst sämtliche Produktionsparameter digital und ermöglicht so, nicht nur Momentaufnahmen, sondern eine kontinuierliche Datenerhebung zu realisieren. Auf Basis dieser erfassten Daten können Engpässe, Verzögerungen oder Überlastungen frühzeitig identifiziert und behoben werden. Dadurch können Unternehmen Produktionspläne besser anpassen, um sowohl die Durchlaufzeit zu verkürzen als auch die Effizienz insgesamt zu steigern.

Ein weiterer Vorteil liegt in der gezielten Nutzung dieser Daten für Entscheidungsprozesse. Der Digitale Wertstromzwilling wird somit zu einem zentralen Analysewerkzeug, das im Rahmen des PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) genutzt werden kann, um eine kontinuierliche Verbesserung der Produktionsabläufe zu gewährleisten.


Herausforderungen und praxisnahe Lösungen

Die Implementierung eines Digitalen Wertstromzwillings erfordert technisches Know-how und organisatorische Anpassungen. Die WGP-Forschenden haben ein Gestaltungsmodell entwickelt, das den Prozess der Datenerhebung und -verarbeitung vereinfacht. Eine wichtige Erkenntnis: Die Datenerfassung sollte sich zunächst auf kritische Produktionsparameter konzentrieren, um die Genauigkeit des digitalen Abbilds zu gewährleisten. Auch wurde deutlich, dass die Einbindung der Mitarbeitenden in den Implementierungsprozess entscheidend ist, um die Akzeptanz und das Verständnis für das neue System zu fördern.

Die praktische Erprobung in drei Anwendungsfällen bestätigt, dass der Einsatz des Digitalen Wertstromzwillings nicht nur die Effizienz und Anpassungsfähigkeit von Wertströmen verbessert, sondern auch eine fundierte Datenbasis für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess bereitstellt.

 


Mehr Informationen

Dissertation zum Thema: https://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/28081/

 

Ansprechpartner

Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW)
Technische Universität Darmstadt

Prof. Joachim Metternich
Institutsleiter
Tel.: +49 6151 1621876
E-Mail: j.metternich@ptw.tu-darmstadt.de

Nicholas Frick
Gruppenleiter Forschungsgruppe CiP
Tel.: +49 6151 8229651
E-Mail: n.frick@ptw.tu-darmstadt.de

 

 


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Digitaler Wertstromzwilling am PTW, Quelle: PTW Darmstadt

 

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