Elektrifizierte Straßen zur Energieversorgung von E-Fahrzeugen sind ein weiterer Schritt in die Zukunft. Damit Unternehmen sowohl technologisch als auch betriebswirtschaftlich in der Lage sind, auf den steigenden Bedarf an induktiven Energieübertragungssystemen reagieren zu können, entwickelt ein Erlanger WGP-Institut effiziente Fertigungsprozesse.
Juni 2022 – Mit Reichweiten von rund 400 Kilometern und Ladezeiten von 20 Minuten bis zehn Stunden ist die Elektromobilität noch nicht konkurrenzfähig. Durch den Einsatz eines induktiven Übertragungssystems (siehe Abbildung 1) entfällt die wenig komfortable Handhabung eines Ladekabels. Gleichzeitig wird durch kontaktlose Energieübertragung auch das dynamische Laden während der Fahrt denkbar, welches nicht nur das Suchen von und Warten an Ladestationen unnötig macht, sondern auch die Reichweiten erhöht, während die Batterien kleiner und günstiger werden.
Energieübertragung beim Fahren
Das zugrundeliegende Prinzip der induktiven Übertragungstechnik basiert auf magnetischen Wechselfeldern, die mithilfe von Spulen erzeugt bzw. aufgenommen werden. Die Spule fungiert dabei als Sender: Durch sie fließt Wechselstrom, wodurch ein Magnetfeld erzeugt wird. Energieübertragung erfolgt, wenn eine zweite Kupferspule in das Feld der ersten gerät. Das Magnetfeld baut sich wechselseitig polarisiert auf und erzeugt so in der Empfängerspule einen Wechselstrom. Dieser wird anschließend in Gleichstrom umgewandelt, um so dem Fahrzeug Energie zuzuführen, die für den Fahrbetrieb sowie zum Laden des Akkus genutzt werden kann. Die Spulen werden in Betonplatten von rund 3 mal 4 Metern eingebaut, die im Straßenbau schon häufiger genutzt werden. Die Versorgung mit Strom geschieht über Anbindungen an Kabel, die am Straßenrand verlegt werden. „Hier können wir in Deutschland auf eine gute Infrastruktur zur Stromversorgung aufbauen“, erläutert der WGP-Wissenschaftler Alexander Kühl vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU).
Aufgrund der vielen Vorteile befassen sich zahlreiche Forschungsinitiativen bereits mit der Weiterentwicklung dieser Technologie. Doch damit diese Energieübertragungssysteme serienmäßig produziert und in großen Stückzahlen auf den Markt gebracht werden können, sind insbesondere neue Produktionstechnologien erforderlich.
Beitragsbild: FAPS-Forscherteam von links nach rechts: Maximilian Kneidl, Michael Masuch, Johannes Seefried und Michael Weigelt | Quelle: FAPS Erlangen, Kneidl
Weitere Informationen
E|ProFil:
https://www.faps.fau.de/curforsch/eprofil-effiziente-prozesse-zur-fertigung-induktiver-ladesysteme/
Seamless Energy Technologies GmbH:
https://www.seamless-energy.com
Förderer
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Ansprechpartner
Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS)
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
Prof. Jörg Franke
Tel.: +49 9131 85-27569
E-Mail: joerg.franke@faps.fau.de
Dr. Alexander Kühl
Tel.: +49 911 5302-99066
E-Mail: alexander.kuehl@faps.fau.de
Downloads:
FAPS-Forscherteam von links nach rechts: Maximilian Kneidl, Michael Masuch, Johannes Seefried und Michael Weigelt | Quelle: FAPS Erlangen, Kneidl
Aufbau stationäres induktives Ladesystem | Quelle: FAPS Erlangen, Weigelt
Handhabung, Vermessung und Montage von Ferritstrukturen | Quelle: FAPS Erlangen, Kneidl
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